Was unter der Maske verborgen bleibt

Seit vielen Monaten steter Begleiter unseres Alltags:
der Mund-Nasen-Schutz. Was macht das mit unserer Kommunikation?

Sie haben es sicher selbst schon gemerkt: das, durch die Pandemie verpflichtende, Tragen des Mund-Nasen-Schutzes beeinflusst unsere Kommunikation.

Es fehlt das „Lesen“ der Mimik – die Entschlüsselung der non-verbalen (Begleit-) Signale und somit ein nicht unwesentlicher Teil unserer Kommunikation.

Das „Lesen“ im Gesicht des Gegenübers, ist eine Eigenschaft, die Menschen und Tiere beherrschen – leider verlieren wir es, als Erwachsene, mehr und mehr – außer wir trainieren es ständig und bewusst. Kinder und Tiere, insbesondere Hunde, hingegen sind auf die Mimik angewiesen, da sie sich darauf verlassen müssen, um zu kommunizieren.

Tief im Inneren bleiben wir spezialisiert darauf, die Emotionen anderer zu deuten und mimische Signale blitzschnell zu entschlüsseln. Mit Maske beschränkt sich dies aber allenfalls auf die Mimik der Augen/-partie.

Neben Erkenntnissen wie Geschlecht, ungefähres Alter und mögliche Charakterzüge entscheiden wir in wenigen Millisekunden, auch anhand der Mimik, ob uns unser Gegenüber sympathisch ist oder nicht. Nur unser Gesicht ist in der Lage, sämtliche Emotionen abzubilden. Grund sind die vom limbischen System gesteuerten Muskeln, die unmittelbar mit unserem Gefühlszentrum verbunden sind.

Verräterisch sind kurze, unwillentliche und emotional ausgelöste Gesichtsausdrücke, die sich nur für Sekundenbruchteile zeigen die sogenannten Mikroexpressionen.

Ursprünglich ging es ums Überleben. Immerhin sicherte das blitzschnelle Erkennen von Gefahren das Überleben. Stellen Sie sich vor, Sie öffnen die Bürotür und vor Ihnen steht ein Tiger. Wer jetzt anfängt zu überlegen „Wie kommt der Tiger vor die Türe?“, ist bereits tot. Deshalb hat es die Natur so eingerichtet, dass wir in derartigen Situationen ausschließlich instinktiv reagieren und die Tür sofort zuschlagen. Während dieser Zeit kann unser Gehirn nicht „denken“ – und von daher sind wir in dem Moment auch nicht in der Lage, unsere Emotionen in Form von Gesichtsausdrücken bewusst zu steuern.

Unsere Mimik liefert in den ersten 40 bis 500 Millisekunden, wichtige Hinweise darauf, was in einem Menschen vor sich geht. Sie drückt Gefühle aus, aber auch kognitive Prozesse und unterstützt in einer Unterhaltung das gesprochene Wort. Die Wissenschaft unterscheidet hier sieben Primäremotionen, die sich rein in der Mimik, kulturübergreifend gleich zeigen:
Angst, Überraschung, Ärger, Ekel, Verachtung, Trauer und Freude.

Vieles davon geht durch den Mund-Nasen-Schutz nun verloren – daher kommt uns die Kommunikation in diesen Situationen so seltsam vor.

Den mit Maske beschränkt sich das "Lesen" des Gegenübers auf die Augenpartie.

Dennoch: schenken Sie Ihrem Gegenüber auch unter der Maske ein Lächeln.

Es lohnt sich, denn bei einem herzlichen Lächeln bewegen sich Ihre Augen mit!


Leben Sie Pli® – bleiben Sie gewandt im Benehmen Ihr Elmar Kreiß

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